Tempelritter 01 - Der Fluch der Templer by Rena Monte

Tempelritter 01 - Der Fluch der Templer by Rena Monte

Autor:Rena Monte
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2010-10-17T09:03:17.406000+00:00


14

Ein Mann in einer reich bestickten Burda trat aus dem Haus. War das Umar? Über seine Wange lief eine tiefrote Narbe, die ihn entstellte. Aber als er jetzt mit kehliger Stimme einen Willkommensgruß sprach und beide Arme ausbreitete, erkannte Henri ihn wieder.

Seine Augen leuchteten, sodass man die Narbe nicht mehr wahrnahm. »Seid mir gegrüßt, mein Freund. Allah hat Euch bis hierher geführt, damit wir ein freudiges Wiedersehen feiern können. Wie ist es Euch gelungen, der Hölle von Akkon zu entkommen?«

Henri ließ sich umarmen. »Von Zypern kamen Schiffe. Ich fand als einer der Letzten einen Platz an Bord. Aber von mir ist nichts Gutes zu berichten. Ich befinde mich auf der Flucht. Denn unser Orden wurde aufgelöst.«

Umar schüttelte verständnislos den Kopf. »Ihr wart sehr tapfer. Das hat man Euch schlecht gelohnt. Aber lassen wir die alten Geschichten! Ihr sollt heute meinen Sohn kennen lernen, dem ich viel von Eurer großmütigen Tat erzählt habe.« Er zog Henri in das Haus.

Die Wände des Empfangssaals waren mit Blumenornamenten geschmückt, sodass der Raum wie ein Garten wirkte. Statt der Verästelungen dieser Pflanzen waren steinerne Spruchbänder zur Lobpreisung Allahs eingemeißelt. »Nehmt Platz«, forderte Umar seinen Gast auf und deutete auf bunte seidene Kissen. »Ihr seid sicher erschöpft von dem langen Ritt. Die Frauen werden Euch eine Erfrischung bringen.«

Ein Vorhang aus Damast wurde beiseite geschoben, und eine verschleierte Frau betrat mit einem Glas Fruchtsaft den Raum und murmelte einen leisen Gruß. Umar nahm das Glas entgegen und reichte es Henri. »Das ist Zakiyya, meine Frau. Sie wird Euch ewig dankbar sein. Denn sie hatte schon die Hoffnung aufgegeben, mich jemals wieder zu sehen.« Er sprach einige Worte zu seiner Frau. Da er sehr schnell und zudem in einem fremden Dialekt gesprochen hatte, verstand Henri ihn nicht. Aber Zakiyya kniete sich vor Henri nieder und küsste ihm die Hände.

»Ich möchte auch, dass Ihr meine Tochter kennen lernt«, sagte Umar. »Sie ist mein kostbarster Schatz.«

Wieder wurde der Vorhang beiseite geschoben. Eine zierliche Gestalt näherte sich mit kleinen graziösen Schritten dem Vater. Sie trug ein hellblaues Kleid, das sie beim Gehen ein wenig angehoben hatte, sodass ihre schmalen Fesseln in den goldenen Pantöffelchen hervorschauten.

»Leila, meine kleine Taube«, sagte Umar zärtlich und fasste seine Tochter an der Hand. »Hier siehst du den tapferen Kämpfer, der deinen Vater gerettet hat. Statte ihm deinen Dank ab!«

Henri wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, als das Mädchen vor ihm niederkniete. Sie schaute zu ihm auf, sodass er durch den dünnen Schleier ihre dunklen Augen, die leicht gerundeten Wangen und die sanft geschwungenen Lippen erkennen konnte. So sahen die Marienbilder in den christlichen Kirchen aus. Er wollte nicht, dass dieses wunderschöne Wesen vor ihm niederkniete. Hilfe suchend warf er einen Blick zu Umar. Aber der verstand seine stumme Bitte nicht. Frauen hatten den Männern zu dienen. So war es nun einmal.

Draußen war der Hufschlag eines Pferdes zu hören. Ein junger Mann stürmte herein. Sein Gesicht war vom schnellen Ritt gerötet, seine schwarzen Haare zerzaust. Umar betrachtete unwillig seinen Sohn. »Hast du dein Pferd wieder allzu



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